Nachdem Keule als Jungspund von einem Zuhause ins nächste weitergereicht wurde, führte sein chaotischer Lebensweg schließlich ins Tierheim. Nirgends fand er Halt, Verständnis oder gar Motivation seitens der Halter, an seinen Ecken und Kanten zu feilen. Die Folge war, das Keule völlig kopflos auch die letzte Sicherung durchgebrannt ist.
Hier bei uns ging es erst einmal darum, dem Mischlingsrüden die Welt zu erklären. Dass sein Vertrauen in Zweibeiner und seine Umwelt unter den letzten Besitzern gelitten hatte, war kein Wunder. Auch zu uns Pflegerinnen hielt er anfangs gebührenden Sicherheitsabstand, bis er Schritt für Schritt auch Nähe zuließ. Inzwischen ist von seiner Skepsis nichts mehr zu spüren. Keule genießt jede Sekunde der gemeinsamen Zeit in vollen Zügen. Mit Streicheleinheiten, Leckereien oder ausgiebigen Spaziergängen lässt sich sein Herz schnell erobern und auf dieser vertrauten Beziehungsebene zeigt auch das gemeinsame Training gute Erfolge. Wo er früher selbstständig Entscheidungen treffen musste – die aus Menschensicht nicht immer die besten waren – hat er heute uns an seiner Seite und bekommt im gemeinsamen Miteinander genau erklärt, in welchem Rahmen er sich metaphorisch gesehen „bewegen“ darf.
Themen wie Leinenführigkeit oder Ansprechbarkeit waren schnell besprochen, denn Keule lässt sich nicht nur sozial, sondern auch mithilfe von Futter gut motivieren. Auch seine Liegeplätze nimmt der junge Rüde gut an. was besonders im häuslichen Umfeld von Vorteil sein wird. Ein fest zugeteilter Platz, auf dem er seine Ruhe hat und so auch die Gedanken an das alltägliche Gewusel um sich herum vergessen kann, ist wichtig. Im oft stressigen Tierheimalltag wollen die Hunde stets alles im Blick haben, sobald ein anderer Mitbewohner „Alarm“ schlägt. Ruhe zu erlernen ist daher oft schwerer, als so manch Außenstehender denkt.
Durch einen geregelten Alltag und feste Ruhezeiten fällt es Keule leicht, auch über längere Zeit zu entspannen. Auch im neuen Zuhause helfen solche Regeln, damit er sich hier nicht in der Verantwortung sieht, überall dabei zu sein und seinen Zweibeinern an den Fersen zu kleben.
In seiner Vergangenheit hat er häufiger die Aufgabe bekommen, alles selbstständig zu entscheiden – wie er mit Besuchern umgeht, ob er beim Spaziergang Fremde auf Abstand hält oder in welche Richtung er laufen will. Aufgrund der gesammelten Erfolgserlebnisse ist eine klare und konsequente Führung bei Keule unabdingbar, bevor er wieder in alte Muster verfällt. Besonders in Sachen Bewegungsreize scheint der junge Rüde sich in seiner Vergangenheit wohl schnell reingesteigert zu haben. Hektische Bewegungen oder umherfliegende Bälle treiben seinen Puls schnell nach oben und er würde gerne hinterherpreschen. Der richtige Umgang mit Bewegungsreizen muss weiterhin vertieft werden, damit Keule auch dann noch einen kühlen Kopf bewahren kann.
Während der Zeit im Tierheim lebte Keule bereits mit den verschiedensten Hundetypen zusammen und sucht auch gerne den Kontakt zu seinen Mitbewohnern. Je nach Sympathie wird sich auch mal ein Körbchen oder Spielzeug geteilt. Ein Zuhause mit einem bereits vorhandenem Ersthund wäre daher denkbar, ist aber kein Muss.
Setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung! Gerne auch telefonisch unter 06021/89260.