Woody kam zu uns, als sein Lebensweg in die falsche Richtung führte. Wenn im jungen Alter die nötige Erziehung vernachlässigt wird, kann sich das im späteren Leben rächen – so auch bei dem charmanten Rumänen. Er weiß seine Kulleraugen zu seinem Vorteil zu nutzen und auch sonst findet er einen Weg, seinen Dickkopf durchzusetzen. Reicht ein liebenswerter Blick und witziges Rumhampeln nicht aus, um möglichen Konsequenzen aus den Weg zu gehen, bedient er sich dem gesamten Repertoire an Drohgebärden und weiß auch, seine 42 strahlendweiße Argumente einzusetzen.
Ganz allgemein sieht sich Woody eher in der Position des Schiedsrichters als in der Spieler-Rolle. Nur weil er sich selbst nicht an Regeln halten möchte, heißt das noch lange nicht, dass seine Menschen das nicht müssen. So verteilt er gelbe und rote Karten wie es ihm grade passt. Um diese Position noch zu untermauern , wurden von ihm in der Vergangenheit allerlei Ressourcen für sich beanspruchtet. Angefangen vom eigenen Futter hin zum Essen und Bett der Halter:innen. Solche Konflikte sucht sich Woody ganz bewusst, um die Grenzen wieder aufs Neue auszutesten oder umzustecken.
Mit diesem Höhenflug kann es natürlich nicht weitergehen – das ist dem kleinen König auch vollkommen bewusst – weshalb nun einiges an Training auf der Tagesordnung steht. Eigentlich steht ihm eine so harte und verantwortungsvolle Aufgabe nicht gut zu Gesicht. Der junge Rüde hat seine aufgeweckten, lockeren und lernwilligen Seiten, die er jedoch erst voll und ganz entfalten kann, wenn ihm die Last, jederzeit alles kontrollieren zu müssen, von den Schultern genommen wird. Hierfür geht er jetzt durch das ungeliebte und arbeitsintensive Training.
Der kleine Mann ist auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft. Und nach einem menschlichen Partner, der das ein oder andere graue Haar in Kauf nimmt, bis es Erfolge zu verzeichnen gibt. Sein Leben lang hatte Woody Erfolg damit, mit Nachhaltigkeit und Stursinn voranzukommen. Da braucht es jetzt eine Weile, bis diese Erfolgsgeschichte umgeschrieben ist. Zwei Schritte vor, einer zurück – und trotzdem sind bereits Fortschritte zu verzeichnen. Nun fehlt nur noch das passende Zuhause, wo man bereit ist, das Training weiterzuführen um Woody zu zeigen, wie locker und spaßig die Welt sein kann, wenn er sich darauf einlässt.