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Sir Lancelot (Hund)

Als Lancelot bei uns ankam, war er die erste Zeit relativ „kopflos“ und wusste nicht so recht, wohin mit sich. Dass ein Hund bei der Abgabe so reagiert, ist gar nicht so ungewöhnlich. In einer völlig neuen Situation, mit neuen Leuten, einem ungewohnten Alltag und Umfeld, sitzt in dieser Ausnahmesituation selbst manch locker-entspannter Hund erst einmal verschüchtert in seinem Zimmer.

Schnell zeichnete sich bei dem dreifarbigen Rüden jedoch ein anderes Bild ab. Wo sich andere Hunde nach wenigen Stunden bis Tagen entspannen, hielt sich Lancelots Stresslevel weiter hoch. Schon bei seinen Vorbesitzern, die mit ihm vom Welpenalter an fleißig gearbeitet hatten, aber bei der Abgabe dennoch mit ihrem Latein am Ende waren, war Lancelot stets ein stark außenorientierter Rüde mit einem sehr dünnen Nervenkostüm und einem vermutlich recht hohen Ruhepuls.

Doch wie hilft man einem so labilen Hund, wenn der Tierheimalltag für viele Hunde ohnehin nervenaufreibend und stressig ist? In Lancelots Fall ist das Tierheim sehr hilfreich. Wir bemühen uns sehr, dass es im Hundehaus so ruhig wie möglich ist. Klar, zu Gassizeiten kann es mal richtig laut werden, aber sonst achten wir sehr penibel darauf, wo, wann, und wie welche Hunde sitzen, damit nicht den ganzen Tag der Bär steppt – besonders nach Dienstschluss, wenn im Tierheim Ruhe ist. Diese Ruhe, gekoppelt mit dem nach Schema laufenden, stets gleichen Alltag und Lancelots engmaschigem Training, lassen den Rüden entspannen und er kann mittlerweile auch mal richtig durchatmen.

Von den ersten Vergesellschaftungen war er zwar nicht immer begeistert, da er für die anderen Hunde kaum Kopf hatte, aber dennoch hat er sie gut gemeistert. Mit einigen konnten zeitnah Freundschaften geknüpft werden und mittlerweile wohnt er sogar in einer 2er Vierbeiner-WG.
Uns Pfleger:innen hat er bereits zu seinen Vertrauten aufgenommen und macht beim täglichen Training fleißig mit. Aktuell geht es hierbei erst einmal um die Basics wie Leinenführigkeit, Hundebegegnungen und Orientierung am Menschen, die nächste Zeit muss noch einiges aufgearbeitet werden. Wenn gute Leberwurst in Sicht ist, kann sich Lancelot auch mal wie ein Streber verhalten, solange die entgegen kommenden Reize nicht zu hoch sind.

Wer bereits Erfahrungen mit Appenzellern sammeln konnte, weiß, wie gestresst sie im Alltag sein können und menschliche Nerven damit auf die Probe stellen. Deshalb benötigt man stets viel Geduld und Konsequenz im Umgang mit den hübschen Vierbeinern. Dennoch steht mit der Hilfe einer guten Hundeschule einem ausgewogenen und abenteuerfrohen Zusammenleben nichts im Wege.

Leider gibt es neben Lancelots mentaler Gesundheit auch einen körperlichen Schwachpunkt. In seinem linken Knie sind bereits Arthrosen sichtbar, die dem sonst so sportlichen Kerl immer wieder zu schaffen machen. Hin und wieder benötigt er dann auch kürzere Zwangspausen und Schmerzmittel, damit sich sein Beinchen von der vorherigen Belastung wieder erholen kann. Dennoch ist es wichtig, Lancelot weiterhin in Bewegung zu halten, damit die Gelenke beweglich und geschmeidig bleiben – denn, wer rastet der rostet!

Tierart
Hund
Geboren
22.06.2019
Rasse
Appenzeller Sennenhund
Geschlecht
Männlich
Größe
55 cm Schulterhöhe
Gewicht
26 kg
Charakter
menschenbezogen, arbeitsfreudig, bewegungsfreudig, sensibel
Kriterien
kastriert, Hundeerfahrung nötig, mag Artgenossen, mag Kinder bedingt

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