Die kleine Donna kam nach einigem Hin und Her zu uns ins Tierheim und ist nun bereit, wieder nach vorne zu schauen, statt sich hinter der Vergangenheit zu verstecken. Als Welpe aufgenommen, nach der Trennung weitergereicht, um dann doch nach mehreren Jahren zurück geholt zu werden … Einen konstanten Faden kannte Donnas Leben bisher kaum und das Hin und Her wurde ihr (und ihren Zweibeinern) schnell zu viel.
Was die Zwergpinscherdame in der Zwischenzeit genau erlebt hat, bleibt ein Rätsel, über das wir uns jedoch weniger den Kopf zerbrechen möchten. Für die Besitzer stand bloß fest, dass die erwachsene Donna dem Junghund nicht mehr ähnelte und inzwischen Eigenheiten und Allüren an den Tag legte, die nicht mehr tragbar waren.
Nach einer Scheinschwangerschaft im Herbst wuchs Donnas Ablehnung gegen ihre Bezugspersonen sowie fremde Zweibeiner soweit, dass sie nach und nach jedem, der ihr zu nahe kam, ihre Zähne zeigte oder diese auch spüren lies.
Nach ihrem Umzug ins Tierheim sind wir natürlich auf der Suche nach dem „Warum“ jedoch gehen wir eher Donnas Intentionen auf die Spur, statt es auf mögliche Haltungsfehler aus der Vergangenheit zu schieben. Was passiert ist, lässt sich nicht ändern – trotzdem hat Donna die Chance auf eine entspannte Zukunft verdient, in der sie nicht mehr auf solche unerwünschte Verhaltensweisen zurückgreifen muss.
Bereits im Vorfeld hat man seine Theorien im Kopf, wo Donnas Intention liegen könnten, doch bisher überrascht sie uns in allen Bereichen. Bis auf ein übersteigertes Beutefangverhalten, welches durch früheres Bällchen spielen gefördert wurde und sich nun auch auf vorbeifahrende Fahrräder überträgt, zeigt sich Donna bisher sehr vorbildlich. Natürlich braucht auch sie anfangs Zeit, um mit uns und ihrem neuen Alltag warm zu werden, doch inzwischen ist ihre neugierige, aufgeschlossene Art zum Vorschein gekommen.
Typisch Kleinsthund ist sie natürlich am liebsten auf dem Schoß ihrer Zweibeiner und hat von dort aus alles im Blick. Inzwischen kann sie aber auch mit Raumvorgaben gut leben und akzeptiert den gewünschten Freiraum, wenn man mal ohne Hund auf dem Schoß sitzen möchte. Auch beim Gassi haben wir an diesen Vorgaben gearbeitet und somit schnell die gewünschte Leinenführigkeit erzielen können, die Donna zuvor eher fremd war. Vieles drehte sich nach ihrem Kopf: wann und wo es lang ging, aber auch wer sich wie weit nähern oder im Zimmer bewegen darf. Dass ihr diese hoheitliche Entscheidungsgewalt gar nicht zustand, musste ihr erst einmal erklärt werden. Besonders am Anfang war ein angepasster Maulkorb ein tolles Hilfsmittel, um problemlos mit Donna arbeiten zu können. Nun geht es schrittweise auch schon ohne – dennoch wird er in vielen Trainingseinheiten ein treuer Begleiter bleiben.
