Tabaluga kam zu uns ins Tierheim, da sich die privaten Umstände in der Familie geändert haben und auch die Suche nach einem Platz im näheren Bekanntenkreis leider erfolglos blieb. Die neue Situation und der Umzug verunsicherten den Mischlingsrüden erst einmal und er wusste nicht so recht, wohin mit sich. Er suchte oft die Nähe zu uns Pfleger:innen und wir gaben ihm den nötigen Halt. Nun darf er in Ruhe bei uns ankommen und sich an die neue Umgebung gewöhnen.
Im Alltag und besonders draußen zeigt er sich aktuell nicht besonders umweltsicher. Er ist zwar grundsätzlich kein unsicherer oder ängstlicher Hund, vieles bereitet ihm aber Sorge. Dass er kein so armer Knopf ist, wie manche Personen zu Beginn denken, zeigt er recht schnell. Denn wenn er eins kann, dann ist es imponieren. Wenn es nach ihm ginge, so wäre kein Baum und kein Grashalm auf der Strecke unmarkiert – zur Sicherheit am besten mehrfach. Kommt es zu frontalen Begegnungen mit Hunden, Fahrradfahrern oder Joggern, verbellt er diese sehr vehement.
Abgesehen davon zeigt Tabaluga beim Spaziergang insgesamt eine solide Grunderziehung. Er läuft gut an der Leine, kennt den Rückruf, an dessen Verbindlichkeit zwar noch gearbeitet werden muss, und orientiert sich in reizarmen Situationen insgesamt gut an seinem Menschen.
Seine Ambivalenz zeigt sich vor allem im Umgang mit anderen Hunden. Steht eine intakte, meinungsstarke Hündin vor ihm, backt Tabaluga sicherheitshalber ganz kleine Brötchen. Dann hält er Abstand, ist höflich und deeskalierend, statt etwas zu riskieren. Hat er aber einen Rüden vor sich, der sich ebenso zurückhaltend verhält, wie er bei einer Hündin, wächst er über sich hinaus – und das nicht auf die gute Weise. Wird er hier nicht gebremst, sucht er den Konflikt. Selbst wenn sein Gegenüber ganz klar zeigt, dass er keinen Streit sucht, sondern sich immer wieder deeskalierend abwendet.
Sein Verhalten bei Begegnungen sind aktuell noch eine größere Baustelle – für uns und je nachdem, wann er auszieht, auch mehr oder weniger intensiv für seine neuen Menschen. Wir sind jedoch optimistisch, dass wir Tabaluga zeigen können, wie er souverän durch sein Leben gehen kann, ohne bei jeder Gelegenheit über die Strenge zu schlagen.