Die beiden ostasiatischen Schlammpeitzger Baguette und Croissant sind wirklich spezielle Aquarienbewohner. Mit ihrem langen Körperbau, den rudimentären Flossen und den langen Barteln rund ums Maul, erinnern sie an Tiere aus einer anderen Welt. Mit den Barteln durchwühlen sie sandigen und schlammigen Boden auf der Suche nach allerlei Fressbarem. In der Natur sind die Allesfresser wenig wählerisch, im Aquarium ist jedoch Frostfutter zu empfehlen, das entsprechend bodennah angeboten werden soll.
Diese Besonderheiten bei der Fütterung bieten jedoch auch das größte Problem in der Haltung, denn besonders in gemischten Gesellschaftsbecken können kleinere, schnellere Fische zu Futterkonkurrenten werden. Dennoch freuen sich die Peitzger über Gesellschaft und sollten mindestens zu zweit, jedoch besser noch in einer kleinen Gruppe gehalten werden.
Tagsüber verstecken sich die bis zu 28 cm langen Fische gerne im weichen Bodengrund, unter Wurzeln oder zwischen den Aquarienpflanzen. Mit Beginn der Dämmerung kommt dann zunehmend Bewegung ins Becken und die Schlammpeitzger werden zunehmend aktiv. Eine Beckenlänge ab einem Meter ist empfehlenswert, um dem abendlichen Bewegungsdrang gerecht zu werden und jedem Individuum ausreichend Platz zum Verstecken zu bieten.
Da die Peitzger sehr wetterfühlig sind und besonders auf sich ändernden Luftdruck reagieren, buddeln sie sich nicht nur zu ihren Ruhezeiten, sondern auch bei nahendem Gewitter ein. Mit dem richtigen Blick hat man so neben spannenden Fischen auch noch wahre Wetterfrösche bei sich Zuhause.
Und das bleibt nicht der einzige interessante Fakt! Um neben ihrer hohen Anpassungsfähigkeit an die Wassertemperatur noch einen drauf zu setzen, können sie auch in sauerstoffarmen Gewässern überleben, denn Schlammpeitzger verfügen über die Möglichkeit der Darmatmung. Hierbei schnappen sie an der Wasseroberfläche nach Luft und nehmen den Sauerstoff über ihre Darmschleimhäute auf – die verbrauchte Luft wird dann als „Pups“ ausgestoßen, was ihnen auch den Spitznamen „Furzfisch“ einbrachte.
