Verträglichkeit mit Artgenossen: noch nicht bekannt
Vermittlung zu Kindern: noch nicht bekannt
Ohja, unser Rainer ist der absolute Wahnsinn! Ein wahnsinnig schöner, energetischer Rüde mit wahnsinnig viel Potential, für das es aber auch noch einen wahnsinnig langen und anstrengenden Trainingsweg zu beschreiten gilt, bis man dieses voll entfalten kann.
Der ca. fünfjährige Deutsch Drahthaar-Rüde ging sofort durch die metaphorische Decke, als nur ein einzelnes Bild von ihm auf den sozialen Netzwerken geteilt wurde. Diese besondere, aber auch zeitlose Rasse erfreut sich seit Langem großer Beliebtheit und wird besonders in Jägerhänden für ihre hartnäckige Arbeitsweise geschätzt. Auch unser Rainer stammt ursprünglich aus einer leistungsorientierten Zucht, weshalb wir aktuell versuchen, im Austausch mit dem Verein die genauen Ausmaße seiner bisher gesammelten, jagdlichen Erfahrungen herauszufinden. Eins ist klar – ambitioniert ist der Kerl definitiv!
Die reine Ausführung der Basiskommandos ist für Rainer Wahnsinn zwar kein Problem, jedoch ist das Gezeigte noch fernab von einer wirklichen Zusammenarbeit mit seiner Bezugsperson. Doch hilft ihm diese kopflose Arbeitsweise im Alltag leider nicht allzu viel. Selbst wenn der Körper einmal still hält, schaltet der Kopf noch lange nicht in den Ruhemodus. Frustrationstoleranz und den vernünftigen Umgang mit Bewegungsreizen sind bislang absolute Fremdbegriffe. In der Vergangenheit machte er seiner Überforderung lautstark und auf den Hinterbeinen stehend Luft.
Vermutlich durfte Rainer seine jagdliche Passion hauptsächlich im Vollgas ausleben. Das Bremspedal wurde im Rahmen der Ausbildung weitestgehend vernachlässigt, weshalb wir nun erst einmal daran setzen, die Energie kontrolliert freizulassen. Zur Sicherheit aller muss jederzeit die Möglichkeit bestehen, dem „Spaß“ ein Ende setzen zu können, bevor es brenzlig wird. Nicht nur zum Schutze Dritter, sondern auch zum Wohle des Hundes! Ausreichende Ruhezeiten sind nicht nur wichtig für den Körper, sondern auch für den Geist, um den stressigen Alltag verarbeiten zu können.
Neben den allgemeinen Trainingsansätzen gibt es jedoch auch in den Arbeitsbereichen des Drahthaares weiteren Nachholbedarf. Wer sich in Punkto „rassespezifischer Beschäftigung“ auf Dummyarbeit freut, wird hier zuerst noch die Fehler der Vergangenheit ausradieren müssen. Das Ziel einer ruhigen, konzentrierten Teamarbeit immer vor Augen, kann man mit steigender Bindung und Selbstregulation sicherlich Einiges erreichen, denn empfänglich wäre Rainer schon für das Apportieren – fast schon zu viel … Aktuell verliert sich Rainer Wahnsinn noch sehr in der Dynamik und schaukelt sich in einem wahren Suchtverhalten immer weiter hoch. Was er mit Apportel im Maul genau damit anstellen soll, weiß Rainer bisher noch nicht oder ignoriert es gekonnt. Die Beute wird lieber verschleppt und in die Mangel genommen, statt sie mit seinem Zweibeiner zu teilen.
Auch von der erhofften Konzentration oder Ansprechbarkeit bei Wildbegegnungen ist bisher wenig zu sehen. Tierische Bewegungsreize, sei es Kaninchen, Nachbarkatzen, Tauben oder Rehe, bringen ihn zum Beben. Je größer die Distanz und je ruhiger das Gegenüber, desto leichter ist es, ihn aus seinem Tunnel der Aufregung herauszureißen. Mit der Zeit muss auf die Ansprechbarkeit hin noch das passende Alternativprogramm erarbeitet werden, denn wie in so vielen Punkten weiß Rainer bisher noch nicht, wie es besser gehen könnte.
Ja, er ist der absolute Wahnsinn. Rainer Wahnsinn. Ein Hund, der nun endlich eine zweite Chance erhalten hat und diese nutzen möchte. Bei aller Faszination zu dieser besonderen Rasse, sind wir daher auf der Suche nach den passenden Menschen, die sich der zeitintensiven Arbeit und Verantwortung bewusst sind.
Setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung! Gerne auch telefonisch unter 06021/89260.