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Yakari (Hund)

Yakaris Weg führte über einige Umwege zu uns. Angaben zu seiner Herkunft, seinen Elterntieren, deren Rasse oder wenigstens sein ungefährer Wolfcontent wurden leider nicht gemacht. Ob das nie bekannt war oder bei den vorherigen Besitzerwechseln untergegangen ist, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Zumindest die Abgebenden wurden erst bei der Suche nach einem neuen Zuhause über den Kerl auf ihrer Couch aufgeklärt. Sie wussten nur um den klangvollen Namen „Amerikanischer Wolfhund“. Der Gentest zu Bestimmung des Wolfcontents läuft gerade, doch warum ist so wichtig? Viele Wolfhybride stammen von Importen aus Amerika oder Osteuropa ab. Dort sind besonders „high content“ Tiere gefragt, also Hunde mit einem sehr großen Wolfsanteil. Diese sehen imposanter aus und die Reaktion auf Social Media zu solchen Tieren tun ihr übriges. Doch das hat Folgen, bei denen die Tiere die Leidtragenden sind.
Verhaltensorginell wie kaum andere Hunde, stellen Wolfhunde ihre Besitzer:innen gerne immer wieder vor neue Herausforderungen. Zukünftige Wolfhundhaltende sollten eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen, Anpassungsfähigkeit und nicht zuletzt Humor mitbringen, um das Zusammenleben zu meistern. Egal für wie unmöglich man etwas hält, ein Wolfhund schafft es bestimmt.

Nicht selten klagen Haltende dieser schönen Tiere über Probleme. Destruktion beim Alleinebleiben, das Öffnen von Türen und Schränken, Unsicherheiten fremden Menschen und Situationen gegenüber und ein ausgeprägter Jagdtrieb sind nicht seltene Problemchen, mit denen man bei der Aufnahme eines Wolfhundes eigentlich immer rechnen muss. Richtig problematisch wird es jedoch, wenn der eigene Hund anfängt Fenster zu öffnen, sich auch von abgeschlossenen Türen nicht aufhalten lässt, auf Ungewohntes panisch reagiert oder massive Unverträglichkeiten mit Artgenossen entwickelt. Immer wieder ist das der Preis, den Mensch und Tier für den Look des Wolfes auf dem Sofa zahlen müssen.
Ja, das sind allerhand Probleme und es liest sich für Manche bestimmt, als wollten wir Yakari und seine Rassevertreter bewusst schlecht reden. Doch bevor Wolfhundhalter:innen nun fleißig in die Tasten hauen und für ihre Tiere in die Bresche springen, wollen auch wir sagen, dass es natürlich sein kann, dass all diese Probleme gar nicht auftreten und dass Yakari sich als überaus umgänglicher Typ entwickelt und mit seinen zukünftigen Halter:innen verhältnismäßig entspannt durchs Leben geht. Ja, wir wissen, es gibt auch solche Wolfhunde. Doch die ersten Weichen sind in Yakaris Leben bereits gestellt und viele führten ihn erst einmal in die falsche Richtung. Zukünftige Besitzer:innen sollten sich lieber auf das Schlimmste vorbereiten und dann entspannter als erwartet mit Yakari durch das gemeinsame Leben gehen, als zu unbedarft an die Haltung herangehen und dem Rüden später nicht mehr Herr werden.

Sein Bronzeabzeichen in der Disziplin „Ausbrechen“ hat sich Yakari bereits geholt, denn das Überwinden einer zwei Meter hohen Doppelstabmatte hat er bereits mit einer überaus beeindruckenden Leichtigkeit gemeistert. Seinen Zwinger dekoriert er des nachts genauso um, wie er schon bei seinen Vorbesitzern etwas zerstört hat, wenn er mit der vorhandenen Hündin alleine war. Fremde Menschen, ungewohnte Situationen oder Reize lösen in ihm bereits Furcht oder zumindest Sorge aus. Jetzt heißt es dranbleiben. Wolfhunde sind Spätentwickler. Einige Verhaltensauffälligkeiten entwickeln sich erst mit dem Eintreten der Geschlechtsreife, die bei Wolfhunden erst mit zwei bis drei Jahren erfolgt. Also können sich seine Themen auch mit fleißigem Training wieder verschlimmern.
Doch den Kopf in den Sand zu stecken und zu erwarten dass Yakaris Zukunft dramatisch wird, hilft keinem. Wichtig ist, dass Yakari von jetzt an viel nachholt und von souveränen, fachlich versierten Personen durch sein Leben begleitet wird. Mit ihm vertrauten, kompetenten Bezugspersonen an seiner Seite meistert er viele für ihn einschüchternde Situationen bereits sehr gut. Feinfühlig und punktuell hasenherzig wie Yakari ist, sieht man dem schönen Rüden schnell an, wenn die Person am Ende der Leine es gut meint, aber nicht gut macht und ihn bei dem Versuch, ihm zur Seite zu stehen, unterbewusst in seiner Angst bestärkt.

Im Umgang mit anderen Hunden stellt sich Yakari gerne schnöselhaft dar und macht auch mal auf dicke Hose, bisher ist da aber noch nicht viel dahinter. Er ist eben ein Teenie, der sich behaupten möchte. Hier darf er im Umgang mit verschiedenen Hunden lernen, wie man sich anständig zu Verhalten hat. Dabei profitiert er von seiner feinen Art der Kommunikation.

Das Thema Wolfhunde, Wolfhybride und deren Haltung ist unglaublich komplex. Wie bei jeder Vermittlung tauchen wir mit Interessent:innen gemeinsam in die Materie ein und beraten vor Ort gerne persönlich. Hier auf alles einzugehen und jeden Aspekt der Tiere fair, aber fachkundig zu beleuchten, würde den Rahmen sprengen. Daher verlinken wir anbei das Merkblatt der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz über Wolfhybride. Hier können sich alle, die das Thema interessiert in die Materie eintauchen:
https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/?no_cache=1&download=Stellungnahme_Wolfhybriden_Mai_2023.pdf&did=390

Tierart
Hund
Geboren
20.12.2021
Rasse
Wolfhund
Geschlecht
Männlich
Größe
ca. 70 cm Schulterhöhe
Gewicht
ca. 35 kg
Charakter
lieb, Ängstlich, verschmust, schüchtern, unsicher, neugierig
Kriterien
für Familien geeignet, Hundeerfahrung nötig, mag Artgenossen

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